Wort des Präsidiums
Dieses Jahr war für die FEDE besonders intensiv im Kampf für ihr im ersten Ziel definiertes Hauptanliegen: Organisation, Schutz und Verteidigung der Rechte und der Interessen des Freiburger Staatspersonals in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsverbänden.
In diesem Geist haben wir alle einstimmig unseren Widerstand gegen die unverhältnismässigen Sparmassnahmen auf dem Buckel des Staatspersonals kundgetan.
PSKF: fruchtbare Verhandlungen
Die Streichung des Solidaritätsbeitrags und die weiterhin halbjährliche Auszahlung des 13. Monatslohns konnten dank eurem Engagement, eurer solidarischen Haltung und eurem Durchhaltevermögen erreicht werden.
Die Gewährung des Stufenanstiegs ab dem 1. Januar 2026 für alle Mitarbeitenden mit noch steigenden Löhnen verdanken wir dem Referendum, das die Sozialdemokratische Partei Freiburg mit Unterstützung der Grünen und der Verteidigerinnen und Verteidiger des Staatspersonals ergriff.
Sozialpartnerschaft – unsere gemeinsamen Prioritäten
Die sich abzeichnenden Herausforderungen verdienen unsere ganze Aufmerksamkeit. Sie haben direkte Auswirkungen auf eure Zukunft als Staatsangestellte. Dazu gehören:
- Eure Arbeitsbedingungen und eure Lebensqualität – eure Gesundheit und euer Wohlbefinden hängen davon ab.
- Die Wahrnehmung der öffentlichen Dienste, die zu oft auf Kosten oder ein Bild von Privilegien reduziert werden – dabei sind sie eine wichtige Investition für den sozialen Zusammenhalt.
- Stabilität und Arbeitsplatzsicherheit – ein Abgleiten zu prekären Arbeitsbedingungen, Temporärarbeit oder auferlegter Teilzeitarbeit muss unbedingt verhindert werden.
Wir müssen auch grosse Herausforderungen antizipieren, wie das Postulat zur Ausnahme des HFR und des RFSM vom StPG, die im PSKF vorgesehene Revision des Lohnsystems sowie alle dort aufgeführten Massnahmen, insbesondere die Flexibilisierung der Pensionierungsmodalitäten für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, die Arbeitszeitaufteilung der Lehrpersonen oder die jeweilige Rolle derinklusiven Schule und der sonderpädagogischen Einrichtungen.
2026: Das Programm läuft weiter
Das Referendum gegen das Gesetz zur Sanierung der Kantonsfinanzen (SKfG) ist auf einem guten Weg. Falls es zustande kommt, findet die Abstimmung am 26. April 2026 statt.
Ihr habt noch Zeit, es zu unterschreiben und Unterschriften zu sammeln. Die Unterschriften müssen spätestens am 5. Januar 2026 bei uns eintreffen. Das Formular zum Ausdrucken ist auf unserer Website:
Wie ihr seht, erfordern die oben beschriebenen Herausforderungen intensive Dialoge. Dabei braucht es einen Geist der Zusammenarbeit, um die Qualität des Service public sowie die Würde und Anerkennung eurer alltäglichen Arbeit zu bewahren.
Im Namen der FEDE und aller Akteure und Akteurinnen in den Organen der Dachorganisation bedanken wir uns herzlich für euer Vertrauen, eure Unterstützung und euer Engagement für den Wert, der uns alle verbindet: ein starker und nachhaltiger sozialer Zusammenhalt!
Mögen die Feiertage zum Jahresende eine Quelle von Licht, Hoffnung und Heiterkeit sein, welche den Weg zu einer erneuerten, solidarischen und zukunftsträchtigen Sozialpartnerschaft ebnet.
Die FEDE wünscht euch wunderbare Festtage und ein glückliches Jahr 2026!
Isabelle Castella, Präsidentin FEDE
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Rückblick auf die Präsentation von Banc Public – reden wir über Prekarität im Kanton!
An der DV vom 26. November stellte der Verein Banc Public seine Arbeit mit Menschen in prekären Lebenssituationen im Kanton vor. Auf Antrag des Vorstands tätigte die FEDE eine Spende von 2500 Franken an den Verein als bescheidenen Beitrag.
Was heisst Prekarität? Prekarität beschreibt die soziale Situation einer Person, deren zukünftige Lebens- und Arbeitsbedingungen von hoher Ungewissheit geprägt sind, sei es hinsichtlich der Aufrechterhaltung oder der Wiederherstellung einer akzeptablen Situation in naher Zukunft. Prekarität unterscheidet sich von Armut insbesondere dadurch, dass Menschen bei Letzterer keinen festen Wohnsitz haben.
Banc Public ist eine vom Staat anerkannte und subventionierte Institution. Damit sind Bedingungen verbunden, unter anderem bei den Löhnen. Die Lohntabelle des Staats muss beim Personal der Institution eingehalten werden, inklusive Teuerungsausgleich, jedoch erhöht der Kanton sein Budget nicht entsprechend. Die Banc Public zur Verfügung stehenden Stellenprozente sind seit zwölf Jahren unverändert, obwohl sich die Anzahl Nutzende verdoppelt hat.
Was bietet Banc Public an? Ein Tageszentrum, das 365 Tage im Jahr geöffnet ist, von 8.30 bis 17.30 Uhr im Winter (1. November bis 31. März) und von 8.30 bis 15.00 Uhr den Rest des Jahres. Die in Schönberg beheimatete Institution ist offen für alle. Zwischen 8.30 und 10.00 Uhr gibt es ein Frühstück für 1 Franken und ab 11.30 Uhr ein Mittagessen für 5 Franken. Banc Public ist ein Begegnungsort, wo soziale Kontakte gepflegt werden können. Es werden auch Informationen angeboten, insbesondere zum Sozial- und Gesundheitsnetzwerk des Kantons. Auch Unterstützung bei administrativen Aufgaben oder beim Verfassen eines Briefs sind Teil der Dienstleistungen. Banc Public bietet ausserdem Zugang zu Duschen und Hygieneartikeln, und sogar ein Haarschnitt ist für 5 Franken erhältlich.
Die von Benoît Schaller-Mottas und Louise Reymond an der DV vorgestellten Statistiken zeigen einen Anstieg der Prekarität im Kanton. Den höchsten Anstieg verzeichnen Mahlzeiten für Kinder: Von 2022 bis 2024 stieg die Anzahl Mahlzeiten von 236 auf 1345! Der Co-Leiter und die Co-Leiterin von Banc Public sehen darin ein klares Anzeichen von Prekarität, aber auch eine schwer zu akzeptierende Situation.
Banc Public wird wie bereits erwähnt vom Staat unterstützt sowie von der Loterie Romande und privaten Stiftungen. Im Dezember ruft die Institution zu Spenden auf, ist aber auch auf der Suche nach Freiwilligen für die Zubereitung und das Schöpfen der Solidaritätsmahlzeiten. Banc Public freut sich das ganze Jahr über Sachspenden wie Früchte und Gemüse oder Beiträge ans Frühstück (Konfitüren, Honig, Tee, Kaffee).
Für Sachspenden vorher anrufen: 026 481 39 46 Unter dieser Nummer könnt ihr auch weitere Informationen zu den Solidaritätsmahlzeiten erhalten. Für Spenden klickt ihr auf den Twint-Link hier. Vielen Dank!
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«Der einzige Weg, der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die gesamte Menschheit bietet, ist der Weg der Kooperation und der Partnerschaft.»
Kofi Annan, ehemaliger Generalsekretär der UNO